Brauchen wir bald alle KI Detox?

Schützt euer Hirn.

Willkommen an die 267 neuen Smart Chiefs, die diesen Newsletter neuerdings lesen. Viel Spaß!

Hello Smart Chiefs,

heute geht es um Weimar, in einem Satz um Goethe und in vielen mehr um Bauhaus: Der Kern der einstigen Bewegung, die im Jahr 1919 durch Walter Gropius gegrĂŒndet wurde, hat heute wieder mehr Relevanz als es die meisten von uns nur leise erahnen.

Thema diesmal im Newsletter:

  • Bauhaus hĂ€lt uns den Spiegel der Gesellschaft vor und zeigt mehr denn je auf, wo es aktuell hakt. Ruiniert die Nutzung von KI unser Gehirn - wenn ja, wie können wir von KI profitieren und es gleichzeitig schĂŒtzen?

  • Welche Fragen mĂŒssen wir uns im KI-Zeitalter stellen, um relevant zu bleiben - und wo können wir es lernen?

  • Und: Ein weiterer Online-Boost nur fĂŒr euch:
    Im Newsletter vergangene Woche habe ich meinen LinkedIn-Post prĂ€sentiert, damit ihr ihn auf eurer Pinnwand teilen könnt. Wer das gemacht hat, hatte gleich zwei Vorteile: Einmal seine eigene Community mit guten Inhalten ĂŒber KI versorgen - und die eigene Reichweite pushen.

    Jeden Beitrag, der bei mir ankam, wurde von mir kommentiert und eure Reichweite geboostet. (Wichtig: Ich konnte nur kommentieren, wenn ihr beim Teilen mindestens ein Wort oder Satz dazu geschrieben habt!) Mit Erfolg:

Weil das so gut geklappt hat, gibt’s heute wieder was fĂŒr euch auf LinkedIn:

Dieser Beitrag umfasst 18 Gesetzen fĂŒr ChatGPT, damit ihr bessere Ergebnisse beim Prompten bekommt. Perfekt zum Besprechen im Team oder mit Kolleg:innen. Überzeugt euch selbst und teilt diesen LinkedIn-Post (Wichtig: mindestens ein Wort oder Satz beim Teilen dazu schreiben, damit ich es kommentieren kann).

So - und jetzt weiter nach Weimar, 
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Dort halte ich morgen auf der Visionale eine Keynote ĂŒber KĂŒnstliche Intelligenz. Der Ort, an dem Goethe gestorben und Bauhaus geboren ist, durch niemand Geringeren als Walter Gropius. Und wĂ€hrend ich den Vortrag vorbereite, wird mir eine Sache klar: Wir stehen an einem Wendepunkt. Wieder einmal.

Vor ĂŒber 100 Jahren fragte die Bauhaus-Bewegung: Wie wollen wir im Industriezeitalter leben, bauen und gestalten? Heute stellt uns die KĂŒnstliche Intelligenz dieselbe Frage – nur anders: Wie wollen wir im Informationszeitalter lernen, arbeiten und denken?

Beide Bewegungen wollen Ordnung im Chaos schaffen. Beide wollen KomplexitÀt reduzieren. Beide wollen ZugÀnge demokratisieren. Und beide verschmelzen Mensch und Maschine.

Doch eines dĂŒrfen wir nicht vergessen: Bauhaus war nie nur ein Stil. Es war eine Schule des Denkens. Und auch wenn KI heute eine Revolution des Denkens verspricht, bleiben zwei zentrale Fragen offen: Wie wollen wir in einer Welt leben, in der Maschinen denken? Und wie bewahren wir den menschlichen Geist – in einer Zeit, in der wir das Denken immer hĂ€ufiger abgeben?

Der Moment, in dem mir klar wurde, dass das mehr als eine theoretische Gefahr ist, kam nicht durch Schlagzeilen oder Studien. Er kam durch mich selbst.

Ich bin Journalistin. Worte waren immer mein Handwerk, mein Stolz. Doch so skeptisch ich auch anfangs war: Mit dem Durchbruch von ChatGPT vor knapp drei Jahren bin auch ich StĂŒck fĂŒr StĂŒck in die Geschwindigkeit hineingezogen worden.

Ein Prompt – drei Seiten Ergebnisse. Eine Idee – ein vermeintlich perfekter Text. Ob Newsletter, LinkedIn-Post oder Vortrag: Ich gebe es offen zu – heute ohne KI zu arbeiten, fĂŒhlt sich an wie ein Autorennen mit dem Fahrrad gewinnen zu wollen.

Doch irgendwann stellte sich mir eine andere Frage: Nicht nur, wohin fahren wir und wie schnell – sondern auch: Wovon entfernen wir uns dabei am meisten?

Ich erschrak, als ich merkte: Ich kann fast jede Frage der Welt in Sekunden beantworten – aber vergesse nach zehn Minuten, was ich gelesen habe. Ich ĂŒberfliege Studien, statt Details zu entdecken, weil es bequemer ist. Der Schmerz vor dem weißen Blatt am Anfang eines Textes ist weg, aber auch das GlĂŒcksgefĂŒhl, wenn mir ein genialer Einfall selbst gelingt.

Und meine Geduld? Sie reicht kaum lÀnger als drei Sekunden.

Da habe ich mich ernsthaft gefragt: Was passiert da gerade mit mir? Und wie finde ich einen Weg, dieses Wettrennen mit der Zeit nicht zu verlieren – ohne dabei mich selbst zu verlieren?

Unser Gehirn ist wie ein Muskel. Jeden Tag trainieren wir ihn – beim Schreiben, Denken, Problemlösen. Und dann kommt plötzlich jemand und bietet uns eine Maschine an, die das Training fĂŒr uns ĂŒbernimmt. Bequem, oder?

Das Problem: Der Muskel baut ab. Still. Leise. Und wir merken es erst, wenn es zu spÀt ist. (Ein spannendes Interview dazu unter Experten findest du hier.)

Forscher des MIT haben herausgefunden: Menschen, die mit ChatGPT schreiben, zeigen deutlich weniger GehirnaktivitĂ€t als Menschen, die ohne schreiben. Auch die GedĂ€chtnisleistung sinkt dramatisch: Nur wenige Teilnehmer konnten sich ĂŒberhaupt noch an ihre eigenen Texte erinnern.

Das geht einher mit einem weiteren PhĂ€nomen, das Wissenschaftler „Thinking Deferral" nennen – das Auslagern des Denkens. Wir hören auf, selbst zu prĂŒfen. Wir ĂŒbernehmen, was die Maschine uns liefert – passiv, kritiklos, fast im Autopilot. Auch eine Studie von Microsoft bestĂ€tigt das. Der Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen spricht von „Betreutem Denken".

Morgen feiern wir in Weimar 100 Jahre Bauhaus. Und Bauhaus hat gezeigt: Gestaltung ist immer auch ein Spiegel des Denkens. Jeder Stuhl, jedes Haus, jede Typografie spiegelte die Haltung seiner Zeit: Funktion, Gesellschaft, Zukunft.

Doch was spiegelt uns KI heute? Vor allem: wie wir gestern gedacht haben. Oder wie andere denken – ohne dass wir die Ergebnisse noch hinterfragen. Genau diese Daten aus der Vergangenheit sind nĂ€mlich die Grundlage der Large Language Modelle, die uns neuartige Texte und Antworten leifern.

Viele glauben, KI sei ein neutraler Spiegel. Aber in Wahrheit wird sie auf drei Ebenen gefiltert: Datenbasis, menschliche Moderation und Feintuning. Meta-GrĂŒnder Mark Zuckerberg gab letztes Jahr selbst zu: WĂ€hrend der Pandemie drĂ€ngten Regierungen Social-Media-Konzerne, bestimmte Inhalte zu drosseln. Auch sowas floss in die DatensĂ€tze ein.

Das ist kein Aufruf zur Ablehnung von Technologie. Es ist ein Aufruf zur SelbstermĂ€chtigung. Selbst Sokrates fĂŒrchtete einst die Schrift. Lehrer fĂŒrchteten den Taschenrechner. Ich werde weiter ChatGPT nutzen – jeden Tag. Aber es ist entscheidend, die neuen Spielregeln zu verstehen.

Darum habe ich fĂŒr mich sechs Prinzipien formuliert:

1. Ich ĂŒbe hartes Denken. Wenn es wichtig ist, denke ich zuerst selbst. Ich nehme einen Zettel und einen Stift. Ich frage mich: Worum geht es hier eigentlich? Was ist meine Idee?

2. Ich interagiere und lasse mich herausfordern. Nutze KI als Sparringspartner, nicht als Copy-Paste-Ghostwriter. Ich stelle Fragen, diskutiere Ideen, lasse mir Gegenargumente liefern.

3. Ich setze klare Regeln. Wie beim Umgang mit Social Media, versuche ich Sperrstunden einzuhalten. Ich diskutiere und debattiere mit Menschen, ich lese BĂŒcher, ich höre Podcasts.

4. Ich prĂŒfe Quellen – und hinterfrage die Ergebnisse von KI stichprobenartig selbst.

5. Ich pflege die Basics. Rechtschreibung, Grammatik, DenkfĂ€higkeiten – trivial vielleicht, aber das Fundament unseres Geistes.

6. Ich vergesse die Grundlagen unseres menschlichen Daseins nicht. Schlaf, Bewegung, Offline-Zeiten. Ohne sie nĂŒtzt die beste KI nichts.

Bauhaus war nie nur ein Stil. Es war ein Mittel, damit Menschen lernten, neu zu sehen. Zu hinterfragen und zu gestalten. Und genau das brauchen wir heute – im Zeitalter der KI. Ich nenne das: Bauhaus 2.0. Nicht fĂŒr Möbel oder Architektur. Sondern fĂŒr Ideen, Werte und UrteilsfĂ€higkeit. Ein Ort, an dem wir das Denken wieder trainieren. Ein Ort, an dem wir lernen, nicht nur Fragen zu stellen – sondern die richtigen.

Schreibt mir: Welches der sechs Prinzipien spricht euch am meisten an? Und wo merkt ihr selbst, dass euer Denken trÀger wird?

Work smart, not hard.

Eure, Laura

PS: Dieser Newsletter ist immer noch made by humans ❀

Vom 16. bis 19. Oktober versammeln sich Unternehmer:innen, Thoughtleader und Speakern zum Smart Chiefs AI Retreat auf Mallorca.

Im Raum steht die zentrale Frage: Welche FĂ€higkeiten mĂŒssen wir heute entwickeln, um im KI Zeitalter relevant zu bleiben?

Deine Klarheit, Dein Fokus - Wachstum. The Lodge, Mallorca, Oktober 2025

Hier lernst du es:

  • Wie du Prozesse so aufbaust, dass du KI gleich mitdenkst (mit serial Entrepreneur und KI-Start-up-GrĂŒnder Peter Jeitschko)

  • Wie du Sichtbarkeit und Relevanz auf Social Media pflegst als Marke - und KI als zeiteffizienten Hebel nutzt, ohne an QualitĂ€t zu verlieren (mit mir)

  • Wie du intelligente Mensch-Maschinen-Teams fĂŒhrst und managed (mit Microsoft Managerin Miriam Kugel)

  • Wie du im Zeitalter von KI Fokus und Klarheit behĂ€ltst (mit Ex-Red-Bull-CEO Boris Bolz)

Countdown lÀuft: Klickt hier und bewerbt euch jetzt.

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