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Crack, Heroin – oder Arbeit: Sind wir süchtig?
Die Wahrheit über Junkies der Business-Welt.
Hello Smart Chiefs,
die Spritzen waren unübersehbar. Crack, Heroin, Methadon. Was auch immer sich die Menschen im Frankfurter Bahnhofsviertel in die Venen spritzten, es sah nach viel aus. Obwohl ich 2014 selbst in der Mainmetropole gelebt hatte, erschreckte mich das Bild, das sich mir kürzlich auf einer Geschäftsreise bot. Doch während ich in der Abenddämmerung durch verwirrte Seelen und Dealer-Duos lief, stellte ich mir auch eine ernste Frage: Sind wir so viel besser? Wir „Normalos“? Mit stabilen Jobs, intakten Familien und solidem Einkommen. Die, die zwar kein Crack brauchen, dafür Anerkennung, Geld oder Schönheit. Und wie „therapieren“ wir uns?
Ja, ich liebe meine Arbeit. Sie ist meine Leidenschaft. Aber manchmal, da schafft sie auch Leiden. Deswegen habe ich mir die obige Frage nach der Therapie schon oft gestellt – und als Covid-19 uns in den ersten Lockdown schickte, noch viel ernsthafter. Heute, fast eineinhalb Jahre nachdem uns das klitzekleine Virus plötzlich auf die großen Themen des Lebens hingewiesen hatte, bin ich um eine Antwort schlauer und habe sie in meiner Kolumne im Business Insider für euch festgehalten. Hier geht’s zum Link.
Was mich vor allem interessiert hat: inwiefern beruflicher und mentaler Stress für körperliche Symptome sorgen kann und wie wir überhaupt anfangen, diese zu erkennen. Via Zoom sprach ich deshalb mit Gabor Maté. Der kanadische Mediziner und Bestseller-Autor gehört zu den weltweit anerkanntesten Experten der Suchtpsychologie. Er selbst arbeitete jahrzehntelang als Arzt in der Drogenszene Vancouvers. Was er dort erlebte, veränderte seine Sicht auf menschliche Entwicklung, Trauma und Entwurzelung. Er meint, dass ich das Ausbleiben meiner Periode als Warnung begreifen sollte: „Der Körper schickt uns Nachrichten. Wir sollten auf ihn hören“, sagt er. Der erste Schritt zur Besserung sei es, das Problem zu erkennen. Zu sagen: „Ja, ich bin süchtig“ – das sei das Schwerste.
Ich freue mich auf euer Fazit zu meinen Gedanken. Habt ihr solche Erfahrungen auch schon gemacht? Wann kam euer Denkzettel im Leben? Was ich euch jetzt schon sagen kann nach intensiver Selbstrecherche und Experten-Befragung: wirklich (fast) nichts fällt vom Himmel. Wir allein sind für unser Wohlbefinden verantwortlich. Und wenn wir keine Grenzen setzen, werden es andere für uns tun – oder eben nicht.
In diesem Sinne, und heute ganz besonders: Work smart, not hard.
Eure, Laura 🚀
Für die YouTube-Show „Meet Your Mentor“ haben wir Gabor Maté übrigens auch zum Thema Psychedelika gefragt, und inwiefern es sich lohnt, sich mit dieser Materie zu beschäftigten. Wenn euch die Themen rund Wellbeing und Performance interessieren, abonniert unseren Kanal auf YouTube und verpasst keine Folge.
➡️ Regelmäßige Updates gibt’s außerdem auf t3n Magazin, das unser offizieller Medienpartner ist. Auch kürzlich besprochen haben wir die Frage, wie wir uns auf das Wesentliche fokussieren. Lest selbst.