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Ich habe "Drogen" genommen 🍄.
Die Wahrheit über Psychedelika.
Hello Smart Chiefs,
vor einigen Jahren machte ich in Brasilien meine erste psychedelische Erfahrung. Ich trank Ayahuasca, eine Art Tee aus einer Pflanzenmischung aus dem Amazonas. Es war die wohl spirituellste Erfahrung meines Lebens: ich hatte das Gefühl, die Welt von Oben zu betrachten. Vielmehr noch, ich habe mich noch nie so eins und in Frieden mit dem Planeten, den Menschen und selbst den Tieren um mich herum gefühlt. Und ja: Es ist ein bisschen wie mit einer Geburt. Wer es nicht selbst durchlebt hat, kann schwer nachvollziehen, wie es sich anfühlt. Aber es hat meine Sicht auf das Leben in gewisser Weise verändert. (Meine ganze Geschichte könnt ihr hier nachlesen.)
Ähnlich erging es Anne Philippi. Anne war Reporterin und Autorin für Vogue, Vanity Fair und GQ. Früher hatte sie in Hollywood gelebt und über das Leben der Stars berichtet. Vor vier Jahren bekam sie aber das Gefühl, dass ihr Leben “feststeckt”. Deshalb wagte sie ihre erste psychedelische Erfahrung mit LSD. Anders als bei mir war es ein geführter Trip, auf der Couch beim Psychiater. Danach fühlte es sich so an, als wäre in ihrem System eine Menge Speicherplatz frei geworden, sagt sie. Mit der neugewonnenen Energie gründete sie eine Firma und den Podcast The New Health Club. Darin spricht sie mit Gründerinnen, CEOs, dem Who is Who der Investoren, Wissenschaftlerinnen und Therapeuten über das Potenzial von Psychedelika.
Die Mission: das Thema aus der Nische in den Mainstream zu bringen. Gerade weil so viel Desinformationen darüber herrschen - und gerade weil viele Menschen es zu Unrecht immer noch mit klassischen Drogen vergleichen anstelle einer Medizin. Denn genau das können sie sein, wenn richtig angewendet. In den letzten Jahren haben die Studien zu Psychedelika an renommierten Universitäten wie Yale, Charité oder dem Imperial College rasant zugenommen.
Im Folgenden erklärt Anne drei entscheidende Punkte, die für jeden und jede von uns in Zukunft interessant werden könnten:
Psychedelika können Süchte heilen
Durch psychedelische Medizin besteht die Möglichkeit, Abhängigkeit zu heilen. Wie das geht? Nun, durch psychedelische Erfahrungen entdecken wir unsere Traumata. Diesen Prozess beschreibt der niederländische Psychiater Bessel van der Kolk in seinem Buch „The body keeps the score”: unser Körper speichert Erinnerungen an Stress und Bedrohung, an die sich unser Gehirn jedoch nicht erinnern kann, weil sie lange zurückliegen und sich das Gehirn mit Vergessen schützt. Trotzdem arbeiten diese Traumata in uns weiter. Sucht und Abhängigkeit entsteht, wenn Traumata ungelöst bleiben. Neueste Forschungen erzielen bereits gute Ergebnisse bei der Bekämpfung von Alkohol- oder Nikotinsucht durch Psychedelika.
Übrigens: Die Traumata können sogar aus vorherigen Generationen stammen. Das zeigt Professor Rachel Yehuda aus New York in einer Studie mit Holocaust-Überlebenden. Viele haben dennoch Vorbehalte gegen Substanzen wie Psilocybin und LSD: weil sie glauben, als „Droge“ könnten diese selbst abhängig machen. Dafür gibt es in der gesamten Forschung der letzten Jahre jedoch keinerlei Hinweise.
Psychedelika verlängern womöglich die Lebenserwartung
Wie lange wir leben, hängt in großem Maße von unserer mentalen Gesundheit ab. So werden immer mehr physische Krankheiten in der aktuellen Forschung mit lange-zurückliegenden Traumata in Verbindung gebracht. Hier kommen also wieder die Psychedelika ins Spiel, die dazu beitragen könnten, Traumata zu heilen. Die gerade gegründete Non-Profit-Organisation The Longevity Science Foundation untersucht deshalb den Zusammenhang zwischen längerer Lebenserwartung und psychedelischer Substanzen. Auch Neuroplastizität im Gehirn wird durch psychedelische Trips begünstigt. Darunter versteht sich die Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen aufzubauen und sich angesichts neuer Ereignisse umzuorganisieren. Erste Studien existieren bereits zur Vorbeugung gegen Alzheimer durch Psychedelika.
Psychedelika als Tool, um das Leben zu verbessern
Nicht nur bei psychischen Erkrankungen können uns Psychedelika helfen. Sie sind ein Hilfsmittel zur Lösung vieler Probleme, die wir mit uns herumtragen. Wie wäre es zum Beispiel der Einsatz von MDMA bei Paartherapien, um gegenseitiges Verständnis und die Verbindung zueinander zu stärken? In den USA werden solche Behandlungen mit großer Sicherheit im nächsten Jahr legalisiert – auch in Deutschland wären sie so vielleicht bald denkbar. Oder wie wäre es damit, psychedelische Reisen als Inspiration für neue Business-Modelle zu nutzen? Denn neue Ideen brauchen wir dringend. Die renommierte University of Maryland hat dazu gerade ihre erste Studie gestartet.
Falls ihr mehr wissen wollt, schreibt Anne gerne unter [email protected].
In diesem Sinne:
Let’s work smart, not hard.
Eure, Laura
PS: Dieser Newsletter ist keine Empfehlung, Psychedelika auszuprobieren. Ihr entscheidet selbst, was ihr macht. Wenn euch gefällt, was ich schreibe, und ihr noch mehr SMART CHIEFS in eurem Umfeld kennt, freue ich mich so sehr, wenn ihr diesen Newsletter weiterleitet. Tausend Dank an dieser Stelle! Let’s grow together.
🚀 Smarte Links
🎧 Alles was ihr über Psychedelika wissen wolltet - und wie CEOs und Pionier:innen es für sich entdeckt haben. Hier geht es zu Annes Podcast. 📖 Er hat Anne erst auf das Thema Psychedelics aufmerksam gemacht: Der 67-jährige Journalist und Berkeley-Professor Michael Pollan mit seinen Bestsellern “How to change your mind” und “This is your mind and plants” - auch auf Netflix. 🧪 Zur Wissenschaft der Psychedelics: Die Psychiaterin Julie Holland mit ihrem famosen Buch “Good Chemistry: The Science of Connection, from Soul to Psychedelics”👨🎓 Ich habe ihn interviewt und er war auch schon bei Anne zu Gast: Der renommierte kanadische Forscher Gabor Maté hat dieses Buch über Traumata geschrieben. 📲 Die Plattform “The Third Wave” des US-Amerikaners Paul Austin klärt sachlich und wissenschaftlich über jegliche Form psychedelischer Substanzen auf. Auch zu finden auf Instagram.
✍️ Smartes Zitat
“Taking LSD was a profound experience, one of the most important things in my life. LSD shows you that there’s another side to the coin, and you can’t remember it when it wears off, but you know it. It reinforced my sense of what was important—creating great things instead of making money, putting things back into the stream of history and of human consciousness as much as I could.”
- Steve Jobs
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