Ich hänge 72 % weniger auf Instagram ab! 😳

Hello Smart Chiefs,

kennt ihr das? Ihr habt was Wichtiges vor. Doch bevor ihr loslegt, wollt ihr nur mal kurz Insta checken. Eine Story, noch eine. Schon steckt ihr fest, im Social Media-Sumpf. Und statt E-Mails zu beantworten, schickt ihr plötzlich 🐈-Memes an eure Freunde.

Im heutigen Newsletter erfahrt ihr:

1. Warum ihr bisher nicht mit dem Prokrastinieren aufhören konntet

2. Wie ihr euren Social-Media-Konsum um mehr als die Hälfte senkt

3. Warum das nicht nur für euch wichtig ist, sondern für die gesamte Gesellschaft

Warum ich das Thema hiermit erneut aufgreife? Weil ihr mir nach der vergangenen Newsletter-Ausgabe fasst die Tür eingerannt seid. Ohne zu übertreiben, kann ich sagen: Die Social-Media-App “One Sec” von der die Rede war, scheint vielen von euch das Leben zu retten. Wer sie noch nicht kennt, erfährt gleich mehr darüber.

Deshalb habe ich mit dem Erfinder der App gesprochen: Frederik Riedel. Er selbst kennt das Problem zu gut. Vor allem während Corona nahm die Social-Media-Prokrastination extreme Züge an. Frederik, der als App-Entwickler arbeitet, steckte damals in einer Sinneskrise: Er hatte einen Fitnesstracker fürs Boldern und Klettern herausgebracht, den im Lockdown aber niemand mehr nutzte. Mit Twitter und Instagram lenkte er sich von seinen negativen Emotionen ab. Schon bald merkte er aber, dass er nicht nur endlos Zeit verlor – auch seine Stimmung wurde nur noch schlechter. Er musste sich selbst schützen, und baute “One Sec”.

Am Anfang war es ein „Dirty Hack“: mit geringem Aufwand aufgesetzt und nur für die Eigennutzung gedacht. Heute wurde die App fast 1 Million Mal runtergeladen, das Grundprinzip ist aber immer noch dasselbe: Wer etwa Linkedin, Instagram oder G-Mail aufruft, wird von One Sec aufgefordert, kurz durchzuatmen. Erst nach wenigen Sekunden erhält er Zugriff auf den Feed – davor muss er allerdings noch eine Frage beantworten: „Das ist dein 68ter Versuch innerhalb von 24 Stunden. Willst du wirklich fortfahren?“ (Die Zahl ist beispielhaft, aber nicht übertrieben, probiert’s aus!)

Auch wenn Frederik die Idee intuitiv gekommen war, scheint er das menschliche Hirn ziemlich gut verstanden zu haben. Wochen, nachdem er seine App im App-Store hochgeladen hatte, meldete sich ein Forscher des Max-Planck-Instituts bei Frederik: Er würde den Effekt der App gerne näher untersuchen. Im Januar schließlich veröffentlichten sie gemeinsam eine Studie (hier könnt ihr sie nachlesen). Sie zeigt: Durch one sec sinkt die App-Nutzung um 57 Prozent! (Bei mir waren es sogar 63 Prozent.)

„Wir haben herausgefunden: One sec löst zwei verschiedene Effekte aus, die sie ineinander verschachtelt“, sagt Frederik. Einerseits ist da der „Konfrontations-Effekt“: Zu sehen, wie oft man bereits die App öffnen wollte, schreckt ab. Andererseits wirkt die zeitliche Verzögerung, indem sie dem Hirn hilft, den Sinn des App-Aufrufens einzuordnen: Muss ich das wirklich sehen? Häufig lautet die Antwort: Nein, muss ich nicht! Durch den Lerneffekt verändert sich das Hirn selbst, weniger Dopamin wird ausgeschüttet – der Belohnungseffekt fällt weg – wir verlieren stetig das Interesse.

Um eine Sache klarzustellen: Ich liebe Social Media! Für mich als Creator bedeutet es Unabhängigkeit von großen Mediahäusern. Ich kann meinen Traum leben. Nur: Alles Gute hat eine dunkle Seite. Die großen Medienkonzerne würden uns gerne zu unkritischen Zombies erziehen, die jedem Impuls nachgehen – das bringt schließlich die meisten Klicks respektive die meiste Kohle. Was wir deshalb lernen müssen: selbstbestimmt mit Social Media umzugehen.

One sec ist die mit Abstand erfolgreichste App, die Frederik je entwickelt hatte. Seine ganze Familie nutzt sie mittlerweile. Frederik hat so nicht nur seine Sinneskrise überwunden, er hat jetzt ganz neue finanzielle Möglichkeiten. Er hat ein paar feste Mitarbeiter angestellt, die ihm seine E-Mails beantworten – neben Social Media eine weitere Sache, die ihn bisher vom Wesentlichen abgelenkt hat.

In diesem Sinne:

Work Smart, not Hard

Eure Laura

 PS: Wenn euch gefällt, was ich schreibe, und ihr noch mehr SMART CHIEFS in eurem Umfeld kennt, freue ich mich so sehr, wenn ihr diesen Newsletter weiterleitet. Tausend Dank an dieser Stelle! Let’s grow together.

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✍️ Smartes Zitat

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