Ich muss hier WEG! 😖

Hello Smart Chiefs,

Manchmal muss man erst davonlaufen, um bei sich anzukommen. Einfach erstmal weg. Abhauen. Raus aus einem Zustand, einem Job oder gleich einem ganzen Staat. Man muss sich lösen von alten Strukturen, zu engen Verhältnissen – und manchmal sogar von einer alten Liebe.

Auch der Neurobiologe und Spiegel-Bestseller-Autor Gerald Hüther ist davongelaufen. Mehr als einmal. Das hat er mir im Interview mit Meet Your Mentor erzählt: Aus der DDR, weil er die Zustände nicht mehr ausgehalten habe. Aus dem Max-Planck-Institut, als er gemerkt haben will, dass man ihn dort nur danach bewerte, wie viele Drittmittel und Forschungsgelder er herbeischaffe. Und schließlich sei er auch aus einer Anstellung in einer psychiatrischen Klinik geflohen, weil ihm dort zu viele depressive Menschen begegnet seien, die eigentlich nie dort hätten landen dürfen.

Ich sag’ euch was: Ich hab es auch schon getan. Mehrmals. Bin raus aus starren Systemen, geflüchtet von Jobangeboten großer Konzerne, Beziehungen, die mir nicht guttaten, weg vor Sätzen wie "das ist super für den Lebenslauf" oder "damit kannst du schnell viel Geld verdienen." Auch wenn mein Ego in vielen Fällen erst mal Feuer und Flamme war, wusste es mein Bauchgefühl besser: ist verlockend, doch der Preis ist hoch. Geht auf Kosten der Gesundheit, auf Kosten der Selbstbestimmung, auf Kosten meiner Freiheit.

🎯 Doch natürlich ist es nicht damit getan, sich einfach aus dem Staub zu machen. Denn ohne diesen Kompass laufen wir zwar los, aber meist leider auch am Leben vorbei. Wir laufen falsch – und viel zu selten davon. Wir marschieren, funktionieren, immer geradeaus und geradewegs hinein in einen anderen unerträglichen Zustand. In der Schule, während der Ausbildung, im Beruf, in Social Media - überall würden wir den Erwartungen anderer hinterherlaufen, sagt Hüther. Wie Marionetten im Theater, auf der Bühne, die Leben heißt.🤯 Der moderne Mensch sei „verwickelt“. Jetzt müsste er sich wieder entwickeln. Helfen kann uns ein Anstoß von außen: „Manchmal passiert es auch im Kino“, sagt Hüther. „Dass du irgendwas guckst und es haut dir sozusagen die Füße weg. Und du merkst: Das ist das falsche Leben, was du hier führst.“ Manchmal kann auch eine Pandemie helfen: Dass wir merken, irgendwas läuft hier schief. Im Job, im Leben. Brauchen doch eigentlich was ganz anderes - und nicht was der Mainstream vorgibt.

Ich sag euch was: Mich kostet das viel Mut. Es heißt, ich muss mir selbst unbequeme Fragen stellen und mit Menschen unbequeme Fragen klären. Jedes Mal, wenn ich vor einer schwierigen Entscheidung stehe, gibt's deshalb ein ernsthaftes Selbstgespräch:

1. Wovor habe ich wirklich Angst? (Wenn ich mich dafür/ dagegen entscheide)

2. Was sagt mein Bauch? (Wenn ich genau hinhöre!)

3. Was erhoffe ich mir von dieser Entscheidung wirklich? (Status, Anerkennung, Leidenschaft?)

4. Für wen treffe ich diese Entscheidung wirklich? (Für mich oder um anderen etwas zu beweisen?)

5. Ist es eine wertvolle Erfahrung oder ignoriere ich damit meine Bedürfnisse?

💌 Ich sag euch was: Es lohnt sich! Auch für Hüther ist es eigentlich ganz einfach: Nur wer gut zu sich selbst ist, ist auch gut zu anderen. Wer seine Würde und Wert erkannt hat, läuft nicht hinterher – nicht im Beruf, nicht im Leben, nicht auf Social Media. Radikaler Akt der Selbstliebe sozusagen. Bis man aber soweit ist, lohnt sich eines ganz sicher: einfach mal loslaufen.

Let's work smart, not hard! Eure Laura PS: Wenn dir der Newsletter gefällt, freue ich mich, wenn du ihn an deine FreundInnen weiterleitest. Lasst uns gemeinsam die Ära moderner Erfolgreicher einläuten.

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✍️ Smartes Zitat

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