Mein LinkedIn-Feed langweilt michđŸ˜€

Habt Mut, zu polarisieren

Hello Smart Chiefs, 

geht es euch manchmal genauso? Ihr verfolgt eine politische Debatte, sei es zu Corona, dem Krieg in der Ukraine oder dem Klimawandel. Es brennt euch auf den NĂ€geln, etwas zu schreiben. Doch dann lasst ihr es doch lieber sein – oder schreibt eine weichgespĂŒlte Variante dessen, was ihr sagen wolltet. Bloß keinen Bock auf Stress – und das ist irgendwie verstĂ€ndlich. Aber insgeheim frage ich mich: macht das einen Menschen – eine “Personal Brand” – wirklich interessant?

Wenn ich durch mein LinkedIn scrolle, bin ich oft gelangweilt. Die gleichen Themen, die gleichen Ansichten. Von Haltung oder echter Meinung lese ich selten. Denn wer eine eigene Meinung hat, lĂ€uft in Gefahr, zu polarisieren. Viele schreckt das ab: schließlich hat jeder von uns den inneren Wunsch, gemocht zu werden. Und bei emotional umkĂ€mpften Themen wie Corona kann man mit 100-prozentiger Sicherheit davon ausgehen, Hass auf sich zu ziehen. Logisch, dass viele sich nicht öffentlich Ă€ußern – oder das wiedergeben, was die eigene Bubble fĂŒr richtig hĂ€lt. 

Wozu das allerdings fĂŒhrt, habe ich in meinem Kommunikationswissenschaften-Studium gelernt. Dort gibt es die Theorie der Schweigespirale, die auf Elisabeth Noelle-Neumann zurĂŒckgeht. Demnach hĂ€ngt unsere Bereitschaft, Meinung öffentlich zu Ă€ußern davon ab, wie wir das Meinungsklima einschĂ€tzen. Glauben wir, unsere Position unterscheidet sich von der angenommenen Mehrheitsmeinung, dann hemmt uns das. 

Das Problem: in sozialen Medien wie Twitter sind es oft wenige, die das Meinungsklima prĂ€gen. Wir nehmen aber an, dass sie die Mehrheit sind. Aus Angst vor der Reaktion dieser kleinen Gruppe bleiben Gedanken, die unsere Gesellschaft bereichern wĂŒrden, oft unausgesprochen. Und: andere, die es genauso sehen wie ihr, bekommen das GefĂŒhl, allein zu sein. Deshalb bin ich davon ĂŒberzeugt: gerade wir Creator stehen in der Pflicht, laut zu sein. Denn wir haben die Reichweite – und damit die Chance, echte VerĂ€nderungen anzustoßen. 

Das heißt aber nicht, dass jede MeinungsĂ€ußerung automatisch gut ist. Reptiloiden-, Flacherden- oder Bill-Gates-Chip-Fantasien bringen uns nicht weiter. Was ihr sagt oder schriebt, muss fundiert sein. Wie das klappt? Hier einige Tipps aus einer ausgebildeten Journalistin: Wenn ihr eine Meinung habt, belegt sie mit Fakten. Die mĂŒssen allerdings niet- und nagelfest sein. Wenn ihr etwa bei Social Media etwas lest: schaut erstmal, auf welche Quellen Bezug genommen werden. Fehlen Quellenangaben, ist Vorsicht geboten. 

Im Idealfall bringt ihr auch die PrimĂ€rquelle in Erfahrung. Was heißt das? Nun, bei einer PrimĂ€rquelle handelt es sich um diejenige Person, Institution oder Behörde, die eine Information, die spĂ€ter durch alle NewskanĂ€le gespĂŒlt wird, erstmals veröffentlicht hat. Beispiel: Die neue Arbeitslosenstatistik. Könnt ihr direkt auf der Homepage der Bundesagentur fĂŒr Arbeit nachprĂŒfen. Oder: Eine Messer-Attacke in einem Einkaufszentrum. Vielleicht war ein Journalist vor Ort und hat sich mit Polizisten unterhalten. Das mĂŒsste irgendwo im Artikel stehen. ErwĂ€hnt die Quellen unbedingt auch in eurem Beitrag. 

Bei der dpa haben wir außerdem mit dem Zwei-Quellen-Prinzip gearbeitet. Heißt: zwei voneinander unabhĂ€ngige Quellen mĂŒssen ĂŒbereinstimmend berichten. Bei der Messer-Attacke wĂŒrde der Bericht des Journalisten also allein nicht ausreichen. Es brĂ€uchte noch eine weitere Quelle, etwa eine Polizeimeldung. 

Liegen die Fakten auf dem Tisch, dann nutzt sie fĂŒr eure Argumente. Vor dem Hass wird euch das zwar nicht immunisieren. Aber: Ihr habt euren eigenen Standpunkt entwickelt – und das ist etwas, das unsere Gesellschaft definitiv mehr braucht!

In diesem Sinne:

Let’s work smart, not hard. 

Eure, Laura

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"What the wise man does in the beginning, the fool does in the end."

— Warren Buffett

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