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So nutzt du ChatGPT für smarten Content ✏️

Die Top-Tipps von einem Journalisten

Hello Smart Chiefs und happy Muttertag 🌸,

Ankündigung vorab: Smart Chiefs zieht um! Ab kommender Woche wechsle ich die Newsletter-Plattform. Für euch verändert sich nicht viel, außer der Absender dieser E-Mail. Damit ihr weiterhin eure weekly dose of Smart Content empfangt, schaut am Mittwoch in euren Spam - sofern die Mail nicht wie gewohnt im Postfach landet. Ein weiterer Reminder folgt! Und jetzt zur Frage, die mich ernsthaft beschäftigt:

Übernimmt KI künftig unsere Jobs als Creator oder profitieren wir in Wahrheit davon?Vor einigen Wochen ging es hier bereits um ChatGPT – und warum wir den Chatbot als Ansporn nehmen sollten, kreativer zu sein. Kürzlich habe ich mich über dieses Thema auch mit Benedikt Herber unterhalten. Bene ist ein Freund von mir und schreibt als Journalist Reportagen für die ZEIT oder den Stern. Er findet: ChatGPT ist keine Bedrohung – sondern ein nützliches Tool, den eigenen Content besser zu machen. Man muss nur wissen wie.

Ich habe Bene gebeten, seine besten Hacks dazu aufzuschreiben, wie er die KI für seine journalistische Arbeit nutzt. Here we go:

Was ChatGPT ist …

  • eine besonders raffinierte Suchmaschine

Das Coole an KI ist ja nicht, dass sie alles weiß (sie ist schließlich an das Internet angeschlossen, natürlich weiß sie alles). Das Coole ist, dass sie - im Gegensatz zu Google - meine Fragen versteht. Auf Dauer spart mir das viel Arbeit.

Ein Beispiel: Ich will herausfinden, in welchen drei Ländern die Kindersterblichkeit am höchsten ist. Bei Google müsste ich meine Frage zuerst in Suchbegriffe übersetzen – „Liste“, „Kindersterblichkeit“ – anschließend das Ergebnis in irgendeiner Wikipedia-Tabelle nachsehen. Bis zur Antwort sind also mindestens zwei Transferleistungen nötig.

Bei ChatGPT gebe ich dagegen vollständig formulierte Sätze ein. Die enthalten mehr Infos, sind dadurch präziser. „Sag mir, in welchen drei Ländern die Kindersterblichkeit an höchsten ist!“ Schwups, bekomme ich die Antwort direkt ausgespuckt.

  • eine Formulierungshilfe

Ich denke, jeder kennt das: Man hat eine Idee, will sie aufschreiben, doch so richtig drücken die Worte das, was ich sagen will, nicht aus. In solchen Fällen kann es helfen, ChatGPT zu fragen: “Erkläre, warum aus X Y folgt”. Die Sätze, die der Chatbot ausspuckt, sind meist generisch und wenig originell. Sie können aber eine Orientierungshilfe sein - ein Impuls, endlich vom Schlauch herunterzutreten. Den Rest müsst ihr selber machen.

  • ein Generator für weltanschauliche Positionen

Ich habe ChatGPT einmal gefragt, was der Philosoph Martin Heidegger wohl über Thema „Hämorrhoiden“ denken würde. Eine absolute Quatsch-Frage, denn natürlich hat sich Heidegger nie zu so etwas Profanen geäußert.

Die Antwort ist aber interessant:

Der Mensch, der sich als rational und selbstbestimmt begreift, sieht sich hier plötzlich mit einer Situation konfrontiert, die er nicht vollständig kontrollieren kann. Die Hämorrhoiden stellen somit eine Art "Angriff auf das Selbst" dar, der das Selbstbild und die Identität des Menschen in Frage stellt.

Genial, oder? Worin ChatGPT offenbar gut ist: Muster menschlichen Denkens zu erkennen und auf alles Mögliche zu übertragen. Ich selbst müsste erstmal tausende Seiten Heidegger lesen, um so ein Urteil fällen zu können.

Für mich als Journalist heißt das: ChatGPT kann mir bei einem Essay oder Meinungsstück helfen herauszufinden, wie die Gegenseite argumentieren würde – selbst, wenn sie sich nie dazu geäußert hat (etwa: „Argumentiere für das Verbot von ChatGPT aus Sicht eines religiösen Fundamentalisten!“). Je besser ich die Argumente der anderen kenne, desto mehr Mühe gebe ich mir bei meinen eigenen.

Was ChatGPT nicht ist …

  • ein Erzeuger von Disruption

ChatGPT erkennt also Muster menschlichen Denkens und reproduziert sie. Es geht immer um wahrscheinlichste Antwort.

Kreativsein bedeutet jedoch, aus bestehenden Mustern auch mal auszubrechen - einmal eine unwahrscheinliche Antwort zu geben, “Out of the Box” zu denken. Nur so ist Fortschritt möglich. Hätten wir etwa Mobilität immer auf dieselbe Weise gedacht, wir wären wohl nie über das Pferd hinausgekommen.

  • ein Creator von wahrhaftigen Inhalten

Als Reporter bin ich Beobachter. Ich treffe mich mit etlichen Menschen, die mir von ihrem Leben, ihren Träumen oder Ängsten erzählen. Das ist spannend. Noch spannender ist aber oft das, was sie nicht sagen: Das Zucken der Augenbrauen, wenn sie mit besonders heiklen Fragen konfrontiert werden, das Brechen der Stimme, oder wie das Wohnzimmer eingerichtet ist. In all diesen Details sind Informationen versteckt, auf die ChatGPT keinen Zugriff hat – die oft aber weit mehr aussagen als jeder vorab einstudierte Satz.

Gute Journalisten oder Creator, die ein wahrhaftiges Interesse an Inhalten und Menschen haben, wird ChatGPT also nicht so schnell ersetzen. Was sind eure Erfahrungen mit der KI? Schreibt es mir in die Kommentare.

Let’s work smart, not hard.

Eure, Laura

PS: Wenn ihr mir zu Muttertag🌹ein Geschenk machen wollt: teilt SMART CHIEFS in eurem Umfeld und leitet diesen Newsletter weiter. Tausend Dank an dieser Stelle! Let’s grow together.

🤌🏽 Smarte Umfrage

Gefühlt kommen wöchentlich neue KI-Tools auf den Markt. Ich selbst habe etwa ein Prozent Ahnung, welche für mich als Creator Sinn machen, um Content und Administratives zu automatisieren. Weil ich aber fest daran glaube, dass sie uns helfen, smart statt hart zu arbeiten, folgende Überlegung: Soll ich eine Experten-Serie starten und Menschen interviewen, die sich damit auskennen und ihre Best-Practices teilen? Kurz und knackige Formate. No Bla, Bla. Eure Meinung?

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