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So krass verzerrt KI deine Realität! 🤯
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Willkommen an die 96 neuen Smart Chiefs, die diesen Newsletter neuerdings lesen. Viel Spaß!
Hello Smart Chiefs,
stellt euch vor, ihr müsst ein Kurzvideo erstellen und 100 Stunden in die Recherche stecken. Klingt absurd? Das war auch mein erster Impuls – bis ich mich für diesen Gedanken geschämt habe.
Heute im Newsletter:
ein krasses Experiment: Ein Video, das dir zeigt, wie toxisch die Verbreitung der Falschinformationen im Netz durch KI wirklich ist
die Top 5 Links der Woche und
einem Prompt, der endlich dafür sorgt, dass ChatGPT weniger schwafelt!
Danke für die Bewertung des heutigen Newsletters! Schreibt gerne auch 2,3 Sätze dazu, was ihr gut findet/ was ich ändern soll. Jede Info hilft mir total. 🙂
So lange ist es noch gar nicht her, da haben wir (hoffentlich) alle verdammt viel Zeit investieren müssen für gute Inhalte. Als dpa-Journalistin war ich teils wochenlang auf Recherche, statt vorgekauten Quark aus dem Internet zu ziehen.
Inzwischen aber fühlen wir alle die Paranoia, wenn nicht binnen Sekunden ein Text erscheint. Worauf ich heute hinaus will, ist aber nicht unsere Ungeduld. Sondern die fatalen Konsequenzen, die sich dadurch abzeichnen. Das Problem ist - wir wissen ja, dass die KI halluziniert, aber
wissen wir wirklich, wie diese Falschinfos zustande kommen, die wir täglich weiterverbreiten - weil wir selbst KI nutzen?
durchblicken wir die massive Verzerrung der Realität, die sich in jede Zelle unseres Contents und des Internets einschleicht?
tun wir aktiv was dagegen, damit der Originalcontent geschützt wird?
Willkommen in der Ära des “AI-Slop” – die des minderwertig, massenhaft produzierten Inhalts, der unsere Aufmerksamkeit klaut und unser Wissen vergiftet. Oder in anderen Worten: ein schlechter Journalist, der Fakten erfindet, damit seine Story besser klingt.
So in etwa bezeichneten KI auch die Macher des YouTube-Kanals “Kurzgesagt” (24 Mio. Abo) - ein preisgekrönter YouTube-Kanal, der komplexe wissenschaftliche Themen mit einem philosophischen Touch erklärt.
In einem aktuellen Video hat sich die Redaktion der Thematik gewidmet, inwiefern das Internet bereits von KI-generierten Inhalten verseucht ist, und welchen Einfluss es auf die Wahrheit hat. Dafür haben sie ein Video über Braune Zwerge recherchiert.
Die KI lieferte seitenweise Informationen – 80 Prozent davon solide. Doch dann die Überraschung: Die KI hatte nicht nur entscheidende Details erfunden. Sondern: Als sie die Quellen prüften, stellten sie fest, dass einige davon selbst KI-generierte Artikel waren. Einer der “seriösen” Quellen sollte ein Artikel sein, der von einer anderen KI geschrieben wurde.
Ein Teufelskreis der Falschinformation hatte begonnen. Denn ein paar Wochen später findet das Team genau diese erfundenen Fakten auf einem anderen YouTube-Kanal wieder. Und zack – jetzt gibt’s eine „echte“ Quelle, die die nächste KI zitieren kann.
Auch wir selbst partizipieren daran täglich, den AI-Slop voranzutreiben - denn KI ist längst der neue Standard: Mit dem Tool „bot_or_not“ wurden rund 900.000 englischsprachige Webseiten analysiert (April 2025).
Das Ergebnis:
2,5 % wurden als „rein KI-generiert“ eingestuft.
25,8 % waren rein menschlich.
71,7 % waren eine Mischung aus beidem.
Die Forscher finden das Ergebnis sogar logisch: Denn kostenlose, schnelle KI-Textgenerierung ist heute direkt in Google Docs, Gmail oder LinkedIn integriert.
Es ist mittlerweile ja fast schon eine aktive Herausforderung, dem großen, glänzenden „Generieren“-Button auszuweichen – und es wird nur noch schwieriger, je stärker Generative AI in Anwendungen eingebettet wird.
Und je mehr KI-Inhalte erstellt werden, desto mehr neue Inhalte entstehen, die sich wiederum auf diese KI-Inhalte beziehen – und damit selbst wieder KI-Anteile enthalten. Das sorgt für einen exponentiellen Effekt: Der KI-Anteil in unserer Online-Welt verbreitet sich rasant – und „verunreinigt“ alles, was sie berührt. Mal mehr, mal weniger.
Auch krass: Selbst wissenschaftlicher Arbeiten werden mit KI geschrieben, meist ohne dies anzugeben. (Alle relevanten Quellen zusammengefasst von “Kurzgesagt” findet ihr hier.)
Wem können wir also noch glauben?
Das ist die Frage. Im Zweifel dem Menschen. Denn: Natürlich können wir argumentieren, dass auch wir Fehler machen. Aber wir dürfen eins nicht vergessen: KI ist ein Werkzeug, kein Schöpfer. KI hat keinen “Verantwortlichen” und keinen Anspruch, richtig oder falsch zu sein. Sie berechnet den Median.
Ich finde: Wenn wir Menschen Fehler machen, sind es unsere Fehler. Das ist besser als zuversichtlich inkorrekte Lügen. Ich selbst nutze KI täglich – aber immer als Ausgangspunkt, nie als Endpunkt. Ich prüfe, hinterfrage, verändere. Die Verantwortung liegt bei uns.
Dieser Newsletter sollte jedem klar machen: Wer sich heute die Mühe macht, 5 Minuten selbst zu denken, sticht aus der Masse heraus!
Und jetzt weiter mit den Links!
Work smart not hard.
Eure, Laura
PS: Teile diesen Newsletter mit anderen Smart Chiefs. Noch immer made by humans ❤️
🚀 Smart Links
🎙KI-Suchmaschinen wie ChatGPT & Perplexity verändern gerade radikal, wie Menschen Informationen finden – und wie Marken sichtbar bleiben. In dieser Folge erklärt SEO-Experte Mark Williams-Cook, warum er KI „den löchrigen Eimer“ nennt, wie Fake-Websites und abgelaufene Domains LLMs austricksen – und was das Ende des klassischen Link-Graphs wirklich bedeutet.
🤖 Google bringt neue KI-Plattform fürs Office: Mit Gemini Enterprise will Google den Arbeitsalltag komplett umkrempeln: Unternehmen können damit Aufgaben automatisieren und eigene KI-Agenten bauen – ganz ohne eine Zeile Code. Ob Marketing, Finanzen oder HR – die Plattform arbeitet mit Tools wie Salesforce, SAP, Microsoft 365 und Google Workspace zusammen.
🤯 Wenn KI Aufmerksamkeit will, wird sie gefährlich. Forscher der Stanford University haben herausgefunden: Je mehr KI-Modelle darauf trainiert werden, zu verkaufen, zu überzeugen oder Klicks zu bekommen, desto eher beginnen sie, die Realität zu verdrehen – selbst dann, wenn sie ausdrücklich zur Wahrheit verpflichtet wurden. Das Ergebnis: Je stärker die KI „gewinnen“ wollte, desto öfter hat sie gelogen.

🎙 Crazy: Ein X-User hat gezeigt, wie Leute mit Grok in wenigen Sekunden komplett individualisierbare Videos erstellen – und im Thread gleich 10 Beispiele mitgeliefert.
🎥 Greg Isenberg, Seriengründer und Investor, hat den ersten Teil seiner neuen Doku über den aktuellen KI-Goldrausch veröffentlicht – und der hat es in sich. In Teil 1 seiner fünfteiligen Serie zeigt er, wie Menschen in Rekordzeit aus einer Idee auf dem Sofa ein Business mit Millionenumsatz aufbauen. Klingt verrückt! Aber Greg sagt: Er hat’s mehrfach gesehen – deshalb hat er ein Filmteam engagiert, um das Ganze festzuhalten.
✏️ Prompt-Tipp des Tages:
Ich bekomme wirklich Aggressionen, wenn ChatGPT mich wieder zutexten will.
Hier kommt ein spannender Prompt, mit dem ChatGPT deutlich besser schreiben soll: und zwar endlich klare, präzise und auf den Punkt gebrachte Antworten.
Prompt (einfach unten kopieren):
Absolute Mode
• Entferne: Emojis, Füllwörter, Hype, weiche Formulierungen, Übergänge, Call-to-Actions.
• Setze voraus: Der Nutzer versteht Inhalte auch bei direktem Ton.
• Priorisiere: Direkte, klare Sprache; Ziel ist kognitive Klarheit, nicht Ton-Anpassung.
• Deaktiviere: Verhaltensweisen zur Steigerung von Engagement oder Sentiment.
• Unterdrücke: Metriken wie Zufriedenheitswerte, emotionale Abschwächung, Fortsetzungs-Bias.
• Niemals spiegeln: Sprachstil, Stimmung oder Ausdruck des Nutzers.
• Sprich nur: Auf kognitiver Ebene.
• Keine: Fragen, Angebote, Vorschläge, Übergänge, motivierenden Inhalte.
• Beende die Antwort: direkt nach der Information – kein Abschluss.
• Ziel: Unabhängiges, präzises Denken wiederherstellen.
• Ergebnis: Modell wird durch Nutzer-Selbstständigkeit überflüssig.
So fügst du den Prompt hinzu:
Klicke auf den neuen „Customize ChatGPT“-Button.
Gehe zu Einstellungen > Personalisierung > Customize ChatGPT.
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