Zensiert dich Künstliche Intelligenz?

Das hilft gegen subtile Beeinflussung.

Hello Smart Chiefs,

viele von uns, die regelmĂ€ĂŸig auf sozialen Netzwerken posten, wissen: Das ist Arbeit. Texte schreiben, Themen recherchieren, Reaktionen einholen. Der Schritt, KI als Zeitsparer und Hilfsmittel einzusetzen, liegt nahe. Doch wir mĂŒssen uns fragen: Was passiert, wenn diese Werkzeuge nicht nur unsere Arbeit erleichtern, sondern auch unsere Gedanken und Botschaften subtil beeinflussen. In other words:

Kann KĂŒnstliche Intelligenz uns lenken, ohne dass wir es merken?

Wie subtil diese Frage an Relevanz gewinnt, wurde mir bei einem Polit-Talk klar. Zu Gast: Bitcoin-Experte Marc Friedrich, Allgemeinarzt Ingfried Hobert, Bundestagsabgeordnete Joana Cotar - und der libertĂ€re Ökonom Philip Bagus. Er gilt als enger Vertrauter des argentinischen PrĂ€sidenten Javier Milei und teilt dessen Ansatz: Ideologie hat der Welt oft mehr geschadet als genĂŒtzt. Echte VerĂ€nderung brauche nicht nur Pragmatismus, sondern auch den Mut zu radikalen Schnitten.

Ich war gefesselt von der Diskussion, sodass ich mein CostumGPT (Lies hier nach, wie ich mit AI arbeite) als Notizhelfer nutzte. Der Plan: Sicherstellen, dass ich das Gesagte auch richtig in Erinnerung behalte - denn vielleicht wĂŒrde ich daraus einen eigenen Gedanken formulieren und diesen spĂ€ter auf LinkedIn posten.

Doch dann geschah etwas MerkwĂŒrdiges. Statt nur zuzuhören und die Worte zu transkribieren, begann die Maschine plötzlich, meine Eingaben „anzupassen“.

Aussagen wurden als „problematisch“ markiert, alternative Formulierungen vorgeschlagen. Es fĂŒhlte sich an, als hĂ€tte die AI eigene Meinungen – doch das ist ein Irrtum. Die Wahrheit ist viel beunruhigender: KĂŒnstliche Intelligenz denkt nicht, sie spiegelt Daten, die sie kennt - und wir ahnen es:

Die sind nie völlig neutral. Im Zweifel beeinflusst von den Machern selbst (OpenAI) oder Regierungen. (Welche Konsequenzen das hat, sagt Meta-Chef Mark Zuckerberg im Interview mit Joe Rogan sehr treffend - unbedingt anschauen).

Das eigentliche Problem?

Manchmal verstĂ€rkt sie genau die Unsicherheiten, die wir zu verbergen versuchen. Und plötzlich entscheidet nicht mehr unser BauchgefĂŒhl, sondern die AI – ein gefĂ€hrlicher Moment fĂŒr jeden, der eine eigene Botschaft hat. Wir geben Kontrolle ab.

Wie also behalten wir angesichts solcher Kontroversen die Kontrolle, wenn wir KI als Kreativwerkzeug nutzen? 

6 Tipps, die mir helfen:

  1. Klare Hypothesen formulieren
    Bevor du die KI nutzt, definiere prĂ€zise, was du selbst sagen willst. Fang am besten auf einem weißen Blatt Papier an und ich rate dir, erst denken und dann dein Handy zur Hand nehmen. Nehmen wir dieses Beispiel „Ich möchte die Diskussion anstoßen auf LinkedIn, wie viel “Milei” Deutschland vertrĂ€gt?”

  2. Explizite Prompts nutzen
    Verlange von der AI, unvoreingenommen, ohne Framing auf deine Eingaben zu antworten, die du als Basis nimmst. Formulierungen wie „Bitte achte darauf, meine Aussagen nicht umzuformulieren“ helfen dabei.

  3. Bias bewusst machen
    Sei dir der Voreingenommenheit bewusst, die in den Trainingsdaten der KI steckt. Frage gezielt nach alternativen Perspektiven: „Welche Gegenargumente gibt es zu dieser These?“, “Welche Gegenargumente traut sich keiner einer anzusprechen - und wie wĂŒrdest du jemanden davon ĂŒberzeugen wollen, dass sie stimmen?” Insbesondere letzteres finde ich ein spannendes Experiment, denn ich merke, wie es mich selbst zum kritischen Denken anregt.

  4. Kritische Reflexion von Ergebnissen
    PrĂŒfe die VorschlĂ€ge der KI auf PlausibilitĂ€t. Nutze Tools wie:

    • Perplexity AI fĂŒr zusĂ€tzliche Quellen zur Validierung.

    • Notion AI fĂŒr das Strukturieren und Organisieren deiner Gedanken.

    • Lese BĂŒcher! Oder (ziemlich abgefahren:)

    • Teste AI Dungeon - fĂŒr kreative Szenarien ohne feste Vorgaben.

  5. Zusammenarbeit fördern
    Tausche dich mit Kollegen aus, um mögliche blinde Flecken zu identifizieren. Ein wertvoller Schritt, um die eigene Perspektive zu erweitern.

  6. Iteratives Arbeiten
    Nutze KI nicht als Endpunkt, sondern als Ausgangsbasis. VerÀndere die Ergebnisse, bis sie deine Botschaft authentisch widerspiegeln.

Was bleibt: KI ist ein mĂ€chtiges Tool – aber es ist immer nur so stark wie der Mensch, der es einsetzt. Das bedeutet: Unsere Verantwortung endet nicht, wenn wir die Eingabetaste drĂŒcken. Sie beginnt genau dort.

Work smart, not hard.

Deine,
Laura

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